„Fehler sind unglaublich wichtig – solange man daraus lernt.“

Beim ZWEI.-Netzwerkabend am gestrigen Mittwoch interviewten wir einige unserer TeilnehmerInnen zu ihrem Berufseinstieg. In der Galerie Kollaborativ im Prenzlauer Berg gaben sie Einblicke in ihre Branchen und Tipps für die Suche nach dem ersten Job.

 

Lars hat sich auf seine Stelle als Senior Marketing Manager bei einer Berliner Werbeagentur für Onlinekampagnen nicht beworben. Er wurde von einem Headhunter auf XING angeschrieben und hatte von seinem jetzigen Arbeitgeber noch nicht gehört. Seinen Einstieg in die Onlineszene hatte er vor acht Jahren ganz analog auf den vielen Treffen der Branche in Berlin gefunden. Lars hat dort offline Kontakte geknüpft und darüber neben dem Studium begonnen mit Social Media Marketing sein Geld zu verdienen.

Dass er seinen heutigen Job über das soziale Netzwerk XING angeboten bekam, kommt jedoch nicht von ungefähr.6 Nach jedem Treffen kontaktiert Lars seine neuen Bekannten über die Onlineplattform und pflegt Kontakte auch dann, wenn sie erst in Zukunft relevant werden könnten. Er ist in der beruflichen Community so selbstverständlich mindestens einmal am Tag online, wie er es privat auf Facebook oder Instagram ist.

 

Online-Redakteurin Janna hat die meisten ihrer Auftraggeber bei großen deutschen Institutionen noch nie getroffen. Manchmal gebe es Vorstellungsgespräche, aber meist werde sie inzwischen von zufriedenen Kunden weiterempfohlen. Wer Arbeitsproben sucht, findet ihre Texte mit einem Klick im Internet. Trotzdem empfiehlt auch sie die direkte Kommunikation. Habe sie früher mit ihren Kunden über E-Mail Kontakt gehalten, greife sie heute lieber zum Telefonhörer. Denn nur im unmittelbaren Austausch ergäbe sich aus einem einzelnen Auftrag oft noch eine zweite Zusammenarbeit.

Beide rufen dazu auf, im Job mutig zu sein und auch den Sprung ins kalte Wasser nicht zu scheuen. Erfahren und erfolgreich machten nicht zuletzt die Fehler, aus denen man lernt.

 

Bauingenieur Sven teilte die Herausforderungen des Berufseinstieg während der europäischen Baukrise der Nuller Jahre und berichtete von seiner Karriere in einem großen Konzern. Zukünftigen Führungskräften gab er mit auf den Weg, bei der Zusammenstellung eines Teams auf Diversity zu achten. Es seien auch die Unterschiede, die Arbeitsgruppen erfolgreich machten.

 

Nach den Interviews gab es beim Netzwerkabend Zeit für persönlichen Austausch und gemeinsame Gespräche an 9Thementischen. So kamen TeilnehmerInnen zusammen, die sich zwar von Workshops und Stammtischen kennen, aber bisher nicht wussten, dass sie einige berufliche Gemeinsamkeiten haben.