Von der Förderschule zur Behindertenwerkstatt? Dass es auch anders gehen kann, erzählen uns Zacharias Wittman, der Gründer des Social Startups Companion2go, der Mediengestalter Alexander Abasov und die Inklusionsberaterin Anne Gersdorff. Tipps für Unternehmen, die Inklusion leben möchten, gibt es weiter unten.
Warum war es so kompliziert, eine Ausbildung zum Mediengestalter zu beginnen, Alexander Abasov?
7 Jahre lang war Alexander Abasov in einer Behindertenwerkstatt beschäftigt. Als er die Idee hatte, sich auf ein Praktikum in einer Werbeagentur zu bewerben, bekam er von den Verantwortlichen aus der Werkstatt nur „einen warmen Händedruck“. Dafür unterstützte sein zukünftiger Chef ihn dabei, sich durch den Behördendschungel zu kämpfen. Denn ein Mensch mit Behinderung, der eine Ausbildung zum Mediengestalter machen will, schien überhaupt nicht im System eingeplant zu sein. Heute arbeitet er als Mediengestalter für Digital- und Printmedien in einer Werbeagentur und findet: Wenn man Inklusion leben möchte, sollte man weniger reden, sondern viel mehr machen!
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Warum raten Sie von Behindertenwerkstätten ab, Anne Gersdorff?
„Wenn ich mich in der 9. Klasse auf die Agentur für Arbeit verlassen hätte, wäre ich heute vielleicht auch in einer Behindertenwerkstatt“, erzählt Anne Gersdorff, Referentin für Inklusion und Arbeit und Rollstuhlfahrerin. Viele Menschen mit Behinderung würden bei einer Job-Beratung oft das nehmen, was ihnen von der Agentur für Arbeit serviert würde. Anne Gersdorff ist ein Beispiel dafür, dass es auch anders geht. Sie studierte Soziale Arbeit und berät mit dem Projekt JOBinklusive heute selbst andere Menschen mit Behinderung zu Bildung und Arbeit. Was sie ihnen rät, erfahrt ihr im Interview mit ihr:
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Warum haben Sie sich selbstständig gemacht, Zacharias Wittmann?
Mutig sein, sich nicht verstecken und seinen eigenen Weg gehen, dass rät Zacharias Wittmann, Gründer von Companion2Go, anderen Menschen mit Behinderungen. Das Social Startup bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Im Interview erzählt er, warum er sich selbstständig gemacht hat und mit welchen Barrieren er im Joballtag zu kämpfen hat.
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Sie sind ein Unternehmen und möchten diverser werden?
Es gibt viele Gründe, Menschen mit Behinderungen einzustellen. Sie gewinnen qualifizierte Fachkräfte und in einem vielfältigerem Arbeitsumfeld entstehen auch jede Menge neue Ideen. Zudem gibt es einiges an finanzieller Unterstützung. Einen ersten Überblick zum Thema finden Sie auf der Seite von Aktion Mensch „Inklusion am Arbeitsplatz“.
Im Folgenden finden Sie eine kleine Übersicht mit hilfreichen Links für Unternehmen, die wir kontinuierlich erweitern:
- „10 Gründe, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen“ (Broschüre Aktion Mensch)
- finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen (Link Aktion Mensch)
- Gute Beispiele für Inklusion in Unternehmen (Link Aktion Mensch)
- 7 Tipps: So finden Unternehmen Bewerber*innen mit Behinderung (Artikel JobInklusive)
- Das Projekt „JobInklusive“ engagiert sich dafür, dass mehr Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt werden und hilft bestimmt auch Ihnen weiter (Link zum Projekt)
- Die Arbeitgeberinitiative „Charta der Vielfalt“ engagiert sich für mehr Diversität in Unternehmen und unterstützt mit wertvollen Tipps, Links und einem großen Netzwerk (Link zu Initiative)
- REHADAT Personalkompass Inklusion: Leitfaden zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung(Link zum Leitfaden)
- Checkliste zur Barrierefreiheit von Unternehmen vom ÖZIV Bundesverband für Menschen mit Behinderung (Link zum Online-Check)
- „Die neue Norm“ – das Magazin für Vielfalt, Gleichberechtigung und Disability Mainstreaming (Link zum Online-Magazin)
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Das Projekt wurde gefördert durch:
Fotocredit Beitragsbild und Portrait Anne Gersdorff: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de